The Thermals live im K4 in Nürnberg am 14.04.2011 |
Nachdem ich im Zentralcafe schon die Ehre hatte „Baroness“ Live zu erleben, war ich überrascht, dass es ein Stockwerk drüber noch eine weiteren Raum gab. Als ich ankam war auf der Straße schon ein undefinierbares Wummern zu hören. Dazu das klirren der Fensterscheiben zeigte einem es wird laut da drin.
Grund der klirrenden Scheiben war die Vorband „The Coathangers“ eine Grrlpunk-Band aus Atlanta Georgia. Als wir rein gekommen sind, standen die Damen jedoch gerade wie eine Emo/Shoegazinggruppe mit dem Rücken zum Publikum und spielten Ihre Instrumente. Dieser falsche Eindruck hat sich jedoch schon beim nächsten Stück zerstreut. Druckvoll mit richtiger Punk-Attitüde spielten die vier Mädels nach vorn.
Etwas verwirrend war jedoch der ständige Instrumententausch. Kein Song wurde in der gleichen Zusammenstellung gespielt. Das war wohl auch Punk. Die Coathangers klangen stellenweise wie eine Mischung aus „The Ramones“ und den „White Stripes“. Irgendwie punkig, experimentell.Lustig war’s allemal.
Nur eine Sache sollte noch einmal geübt werden, ein Lied kann auch ohne ein wildes „auf-die-Instrumente-Hauen“ enden. Es muss ja nicht auf „cha-cha-cha“ ausklingen aber Abwechslung macht das Zuhören spannender.
Nach einer kurzen Umbaupause und ein wenig Smalltalk zwischen der Vorgruppe und einigen Anwesenden ging der Hauptgig des Abends los – „The Thermals“. Obwohl die drei aus Portland, Oregon kommen, musste ich an eher europäische/britische Bands denken. Wenn man bei einigen Liedern der Thermals kurz die Augen schloss, hat man folgende Szene vor sich sehen können
Treffen sich Aydo Abay (ex-Sänger von Blackmail) und die Mitglieder von Ash, um mal eine Rockband mit eingängigen Melodien zu gründen, die auch Stadiontaugliche „ohh ohh ho“-Hits schreiben können.
Hätte ich es nicht besser gewusst, wäre ich jede Wette eingegangen, dass das Trio aus England kommen würde. The Thermals haben es geschafft ohne viele Worte direkt los zu rocken. Da das Publikum mit der Geschwindigkeit von 0 auf 100 zu kommen der Band mitzukommen startete der Drummer (Westin Glass) einen Versuch Mittels Stage-Diving die Stimmung anzuheizen.
Glücklicherweise ist nichts passiert. Da das Publikum dem heranstürmenden Schlagzeuger ehrfürchtig Platz machte, rannte dieser einmal durch die Gäste und wieder zurück. Das war sehr amüsant mit anzusehen.
Die Stimmung kam spätestens bei „Now we can see“ auf und auch die ca 300 Gäste fingen in Teilen an zu moshen.
The Thermals bei iTunes
Die Tickets waren mit 15,- EUR Abendkasse das Geld allemal wert.
Die Location: Das K4 in Nürnberg ist ein Kulturzentrum mit jede Menge unterschiedlichen kleineren Hallen, einem Cafe, einer Disko und einem Biergarten, in der Stadtmauer der Altstadt Nürnbergs. Also auch wenn mal weniger los ist, kann man im Sommer dort sitzen und die Zeit bei einem Hellen, selbstgemachter Pizza oder anderen kleinen Snacks vertreiben. Die Preise sind in Ordnung, auch wenn der Pfand mit 2,- EUR doch ungewohnt hoch ist. Danke auch an den Musikverein Concerts die es schaffen solche Klasse Acts nach Nürnberg zu holen.