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Jun 202011
 

…und da war sie auch schon, meine Eröffnung des diesjährigen Festival-Sommers- Rock im Park 2011. Für mich war es das Erste mal auf einem der ganz großen Festivals und hatte ein bisschen Respekt vor all den Menschenmassen. Der sich jedoch als unbegründet erwiesen hat, die 55.000 Zuschauer haben sich auf dem Festivalgelände doch ganz gut verlaufen.

Lineup Rock im Park 2011
Line-Up Rock im Park 2011

Donnerstag: Die erste Entscheidung ist schon am Donnerstag gefallen und zwar das zu Hause übernachtet wird. Denn am 90° Hang in mitten von Horden wild
gewordener schlafloser Jugendlichen zu campen musste diesmal nicht sein. Diese Entscheidung hat sich auch als sehr gut erwiesen. Selten war ich nach drei Tagen Festival so ausgeschlafen und Fit für die folgende Arbeitswoche.
Freitag: So ging das Festival für mich am Freitag erst richtig los. Da ich arbeiten musste, startete ich erst um 15:00 Uhr das Abenteuer. Mein erster Act waren die guten alten „Ash„. Das Trio aus Nordirland hat mit einem Best-Of ihrer alten Platten („Girl from Mars“ als Auftakt, „Shining Light“ und „Candy“ sowie „Burn Baby Burn“ zum Abschluss waren die Highlights). Hinter dem Wellenbrecher haben wir gefühlt mehr Stimmung gemacht als die Handvoll Menschen vor der Bühne. Tja, die Zeiten, als „Ash“ einer der Headliner war sind wohl vorbei. Trotzdem haben sie gerockt (Basta!)
Danach ging es mit dem zweiten Bier in der Hand (3,80 EUR für 0,3 Liter, da ist das Oktoberfest ja billiger) und den Klängen von „Hurts“ im Ohr (80er Synthisizer-Sound) mal eine Runde über das Festivalgelände. Aber nicht lange, da „The Kooks“ schon bald aufspielten. Die Band aus Brighton hat mit ihrem fröhlichen Pop-Rock (laut Wikipedia fallen Sie unter Indie Rock) das schöne Wetter nett untermalt.

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Bandshirts und Merchandise für das nächste Konzert

Lange konnten wir aber nicht bleiben, denn heute war die Alterna-Stage Ziel des Abends („Who are these so called „Coldplay“- Guys“?).
Dort wurde ich von einem Kracher empfangen. Auf der Bühne standen “ In Flames„. Da ich mich noch nie näher mit der Band beschäftigt war ich positiv über die Musik und die Live Darbietung überrascht. Also hieß es nun, nix wie vor… Wenn das mal so einfach gewesen wäre. Mit Hinweisen, dass auf der rechten Seite noch viiiel viiiel Platz sei kamen wir trotzdem schon 15 Meter vor dem Wellenbrecher zum stehen.
Von dort aus haben wir uns dann „Disturbed“ und den Headliner „Korn“ angesehen.

Disturbed bei Rock im Park 2011
Disturbed – Live bei Rock im Park 2011

Die Sicht war überschaubar (was ein Wortspiel!) und die Lautstärke hielt sich auch in Grenzen. Wie wir später herausfinden sollten, war die Lautstärke aufgrund von Rücksichtnahme auf  die Anwohner hier begrenzt worden. Für mich waren „Korn“ zu leise und eine vorgespielte Zugabe – also einfach 15 Minuten vor Ende aufhören, kurz von der Bühne gehen um sich dann gefeiert wieder an die Instrumente zu stellen – bringt auf Festivals nicht viel. Ihre Hit’s „Twisted Transistors“ und „Falling Away from me“ kamen dann auch erst im Encore. Auf Rob Zombie haben wir dann auch erst einmal verzichtet und gingen nach Hause.

Samstag: Nach genügend Schlaf, einem Ausgiebigem Frühstück mit genügend Kaffee ging es dann wieder  15 Minuten mit der Straßenbahn ans Dutzenteichgelände. Diesmal waren wir auch sehr gut vorbereitet. Der Umhängebeutel gefüllt mit Wasser, Sonnencreme, frischem Obst und der obligatorischen Einweg-Kamera war für den heutigen Tag Gold wert (Danke Dir noch einmal Tina!).
Der Plan war folgender: Frühzeitig einen guten Platz vor der Center-Stage sichern und dann bis zum Ende dort aushalten. Was soll ich sagen, es hat geklappt. Mein erstes Highlight am Samstag war: Mastodon! Haben leider viel zu kurz vor viel zu wenig Publikum gespielt. Auch hat „Oblivion“ gefehlt aber sie haben trotzdem das Zeppelinfeld zum beben gebracht.

Mastodon bei RiP 2011
Mastodon Live bei Rock im Park 2011

Die folgenden Bands: „Millencollin“ und „Avenged Sevenfold“ hieß es noch zu überstehen. Schwedischer und amerikanischer Powerpunkrock der Marke „schon einmal gehört“. Ich habe den Fehler gemacht, in der Umbaupause noch einmal die ausreichend vorhandenen Dixie-Klos zu besuchen. Raus aus dem Gewühl ging es recht einfach. Für den Rückweg habe ich 10 Minuten anstehen müssen. Es ist aber noch einmal gut gegangen und ich kam wieder zurück.
Dann folgte auch schon ein Highlight dem nächsten. Erst kamen „Volbeat„, die Dänen haben’s auch Live voll drauf. Selten habe ich an diesem Wochenende eine Band mit so viel Spaß und Spielfreude auf der Bühne stehen sehen.
Darauf folgte eine Band, die ich als Festivalklassiker bezeichnen würde. Die „Beatsteaks„. Bisher habe ich die berliner Kombo nur aus der Ferne gesehen, denn meist gab es kaum eine Chance bis vor die Bühne zu kommen aber diesmal stand ich ja schon davor. Ihr Auftritt war solide aber nicht überragend. Sie waren auch die einzigen die ein einigermaßen aktuelles Album am Start zu haben („Boom Box“). Glücklicherweise waren auch hier schon einige Songsso bekannt das man mitsingen konnte.

In der nächste Umbaupause kam ich mir dann vor wie Papa-Schlumpf. Die uns umgebenden Teens waren nämlich alle im Schnitt 10 Jahre jünger als ich. Nur der 80er Jahre „Heavy-Metal-Look-Alike“ aus Österreich von den Crazy Motorradfreunden hatte wohl schon ein paar Tage mehr auf dem Buckel. Mit dem oben schon erwähnten Inhalt des Umhängebeutels haben wir auf jeden Fall die uns umgebenden Teens und Twens versorgt (Sonnencreme war sehr begehrt).

Dann ging es los mit dem Top-Act des Abends „System of a down„. Nach fünfjähriger Abwesenheit und zeitweiser Trennung präsentierten sich die Herren Tankian und Malakian wieder in Hochform. Da auch System of a Down bei Rock im Park kein neues Album im Gepäck hatten, gaben Sie einfach ihre alten Hits zum Besten.Gefühlt war das ganze Album „Toxicity“ vertreten. Um uns herum ging nun natürlich so richtig der Punk ab. Es gab einen Circle-Pit nach dem nächsten und man musste sich am Geländer festhalten um nicht mitgerissen zu werden. „System of a down“ war eine der Bands die ich unbedingt einmal sehen wollte und ich wurde nicht enttäuscht. Der Getränkeverzicht, das Gedränge und die Rumsteherei haben sich gelohnt.
Nach dem Konzert wurde dann erst mal der Liter Wasser gerunken, den wir aus Angst, dann doch „Müssen“
zu müssen, unberührt gelassen hatten.

Mosh Pit
Circle Pit bei Rock im Park 2011

Zum Abschluss des Abends ging es dann noch einmal in die Halle um die zweite Hälfte des „Dredg„-Konzerts sich zu betrachten. Nach dem Chaos vorher, war dies genau das Richtige um wieder runter zu kommen. Die anschliessenden „…Trail of Dead“ haben wir dann links liegen gelassen und sind nach Hause.

Sonntag: Diesmal viel es schon etwas schwerer, dass weiche und warme Bett zu verlassen aber der Schweinehund konnte mit dem Gedanken die 160,- EUR voll auszunutzen besiegt werden. Zugegeben es war fast 17:00 Uhr als wir auf dem Festivalgelänne ankamen. Es war also noch genug Zeit zum heutigen Hauptact „Wolfmother„. Da „Madsen“ dieses Jahr schon gesehen worden ist und „Selig“ absolut keine Alternative darstellte haben wir uns die Zeit mit einem Stand-Bummel vertrieben. Gefühlt gab es nur drei Stände, die dafür aber 15mal. Zur Auswahl Stand offizieller Merch, billige Alternativ-Klamotten oder Piercing.
Kein Wunder das sich die Standbetreiber beklagen, das es so teuer sei und man kaum über die Runden kommt, wenn jeder das Selbe anbietet.
Zu den „White Lies“ haben wir uns dann in gebührenden Abstand zur Bühne nieder gelassen und bei Maiskolben und ähnlichen Gesunden Nahrungsmitteln gestärkt und den Londoner. Nachdem „Wolfmother“  dann die Bühne betreten hatten und loslegten, hielt es uns auch nicht mehr am Boden. OK, wird sind auch aufgestanden, weil sich alle um uns herum auch hinstellten. Wenn man bei einem Konzert keine Sicht auf die Band  hat, kann man sich gleich einen Bootleg aus dem Internet ziehen. Die Australier, rund um Wuschelkopf Andrew Stockdale legten einen fulminanten Auftritt hin. Glücklicher Weise arbeiteten auch Sie den Großteil ihres Sets aus dem ersten Album („Wolfmother“) ab und spielten nur vereinzelt Stücke des zweiten Albums „Cosmic Egg“.

Zum Abschluss des Abends und des Festivals ging es nun zurück zur SEAT-Stage, ja so hieß die Hauptbühne offiziell, denn dort warteten die „Kings of Leon“ auf uns. Ich hatte die Familienband schon vor ein paar Jahren auf dem Highfield Festival im Nachmittagsprogramm gesehen und eher beiläufig bemerkt. Nach deren Durchbruch mit „Only by the Night“ haben die Jungs zwar ihre Haar- und Bartpracht gekürzt, dafür aber an musikalischer Bühnenpräsenz einiges zugelegt.
Die „Kings of Leon“ war die einzige Band, welche über die Videoleinwände noch künstlerische Elemente hinzugefügt haben. Da wir uns in den hinteren Reihen aufhielten, war es teilweise nett anzusehen, teilweise aber auch nervig. Besonders wenn man nichts von der Bühnenshow sah, sondern texanische Weizenfelder im Wind. Ich war positiv überrascht, wie viel mehr Druck die „Kings of Leon“ Live in Ihre Songs zu packen vermögen. Im Radio und auf dem MP3-Player klingen die Lieder bei weitem nicht so rockig.

Kurz vor Ende des Gigs ging es nach Hause. Genau rechtzeitig, denn kaum am Auto angekommen, welches das Wochenende schadlos überstanden hat, öffnete der Himmel seine Pforten. Wahrscheinlich um den Müll, den die 50.000 Menschen hinterlassen haben fort zu waschen.

Fazit Rock im Park 2011: Gerade für Nürnberger ein echtes „Muss“. Ein starkes Line-Up, keine weiten Wege zum Zeltplatz mit Blick auf den Dutzenteich oder eben mit den öffentlichen Nahverkehr nach Hause und entspannt am nächsten weiter feiern.
Negativ sind die horrenden Getränkepreise (selbst Rock am Ring soll günstiger gewesen sein) und die relativ schwachen auswahl an aussergewöhnlichen Ständen.
Meine Ausbeute von diesem Wochenende: Ein Mastodon-Shirt, ein Mini-Visions-Abo und ein Erlebnis reicher.
Weiter geht es Anfang August zum Trebur Open-Air (mit Zelt und Übernachten).

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