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Mrz 272012
 

PeterLicht – Live im E-Werk.

Es gibt ihn also doch wirklich! Der sonst so scheue Künstler PeterLicht stand in Persona vor mir und den ungefähr 650 weiteren Gästen, die sich an diesem Sonntag Abend in Erlangen eingefunden haben.
Der Musiker und Autor ist seit einiger Zeit auf Tour und machte halt im Kulturzentrum E-Werk. Da ich jedes Jahr im Sommer seine „14 Lieder“ heraus hole um die Sonne zu beschimpfen genießen, machte den Besuch  zu einer Pflicht.


Von Hamstern und Kapitalismus

Um kurz nach 21:00 Uhr ging es los. Ein einsamer Mann mit Akustikgitarre trat auf die Bühne und begann einen Vortrag, der jeden Poetry Slammer aus den latschen kippen lassen würde. War dies eine Art Vorband? Nein, es war PeterLicht selbst, der hier von den Problemen sich von den ganzen Dingen zu trennen erzählte.

Danach ging es in personellen und musikalischen Crescendo weiter. Nach und nach, wurde die Instrumente mehr und Sound wechselte von akustisch zu verstärkt. Nach einer halbakustischen Version von „Begrabt mein iPhone an der Biegung des Flusses“, was zur Zeit bei einigen Radiostationen im Airplay ist, ging es weiter mit Songs aus dem aktuellen Album „Das Ende der Beschwerde“.

Nach einem weiteren Vortrag im unergründlichen Schreibstil eines Peter Lichts bei dem er von Hamster auf den Kapitalismus kam, ging es wieder musikalisch weiter. Die Live-Darbietung von PeterLicht ist dabei nicht ganz so elektronisch geprägt, wie auf den Tonträgern zu hören ist. Dies gibt  den Texten wiederum mehr Raum.

Was an Elektronik fehlt wurde außerdem durch kurze Improvisationseinlagen wieder wett gemacht. Wer kann von sich schon behaupten „Arbeitnehmerpräsident“ aus vollem Halse mehrere Minuten mit gebrüllt zu haben?

Bei den Stücken, die PeterLicht ohne Gitarre sang, musste ich schmunzeln. Wie ich, bei meinen musikalischen Gehversuchen, nahmen auch Peter Licht Tanzunterricht wahlweise bei Joe Cocker bzw. Bill Cosby.
Beide Stile haben Ansätze von Expressionstanz.

Dann endlich kam mit „Meine Transilvanische Verwandte“ ein Stück aus dem Album „14 Lieder“ und ich konnte endlich komplett mitsingen.
Bei den neueren Alben (abgesehen vom Umstand, dass ich sie schlicht nicht alle kenne) scheint ein Schwenk von Melodie zum Inhalt von statten gegangen zu sein. Zum verdeutlichen habe ich hier die gefühlte Kurve einmal aufgemalt.

Entwicklung des Melodie - inhaltsverhältnisses bei PeterLicht

In den zwei(!) Zugaberunden an diesem Abend gab es dann noch eine halb akustische Version von „Sonnendeck“ und drei durchgetaktete Abgänge („10 sekunden stehen bleiben, 10 sekunden in der Mitte der Bühne winken, Verbeugung und Abgang“).
Wie bei den Improvisationen zeigt sich hier deutlich, dass die Band nicht umsonst den Namen PeterLicht trägt. Er ist es, der den Takt angibt, sie scheinen nur Tourbegleitung zu sein. Die zugegebenermaßen allesamt sehr gute Musiker sind. So gesehen hatte der Gesang, besonders in den Höhen so einige Schwächen aber das war mehr als zu verkraften.

Fazit

PeterLicht Live? Gerne wieder. Wäre das Leben ein Wunschkonzert, würde ich mir einmal das Majordebut „14 Lieder“ komplett wünschen. Nach dem Kauf weiterer Alben, komme ich aber auch sicher auf den Geschmack der anderen Alben.

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