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Sep. 202012
 

Das war Folklore 012

Jedes Jahr zum Ende des Sommers hin, so ab Anfang August steigt bei mir die Vorfreude und die Ungeduld. Zum einen, weil man praktisch an jedem Wochenende ein Festival ansteht (Trebur/P.L.U.S., Taubertal, Highfield) und zum Anderen weil es auf das alljährliche Highlight der Festival-Saison Ende August zu geht. OK, die Bewertung als „Festival-Highlight“ ist in Anbetracht der Größe und Bekanntheit von „Folklore“ schon sehr subjektiv, für mich als Exil-Wiesbadener ist das Festival aber ein Wiedersehen mit Freunden (und) meiner Jugend.


Folkore ist für mich immer so ein bisschen wie Weihnachten…. nur im Sommer…. und ohne Geschenke…ähh… Naja, ich glaube ihr wisst was ich meine. An Weihnachten kommt man in die Heimat um die Familie zu sehen und bei Folklore ist das so mit seinen Freunden. So auch dieses Jahr…

Der Folklore Freitag

Nach einer undankbaren Fahrt über die A3 an einem Freitag und einigem hin und her wegen einer Übernachtungsmöglichkeit (ich will wieder einen Zeltplatz!) habe ich es dann doch zusammen mit meinem Bruder an das Festivalgelände geschafft. So wie gefühlt 5.000 andere Besucher auch. Da es im Vorfeld keine exakte Agenda inkl. Timetable gab, hatte sich Aktivisten einer politischen Partei mit digitalem Schwerpunkt die Mühe gemacht einen Flyer mit Timetable an die wartenden zu verteilen (vielen Dank noch einmal dafür). Da das gekaufte Weg- und Wartebier leider nicht langte, standen wir noch gut 15-20 Minuten trocken an. Dabei fiel mir auf, dass die allgegenwärtigen Flaschensammler Glaspfandflaschen einfach liegen lassen. Einmal bücken für 8 Cent scheinen sich wohl nicht zu lohnen (Das hatte Jürgen Trittin sicher bedacht als er das Dosenpfand einführte).

Ankunft und verpasste Chance

Nachdem wir endlich auf dem Schlachthofgelände angelangt waren, stand schon fest, dass man den Anfang von Jupiter Jones verpassen würde. Also hatte übertriebene Eile sowieso keinen Sinn mehr.
Der Weg zur Bühne führte über das komplette Gelände, vorbei um den Neubau des Schlachthofs und es fiel auf, dass trotz der langen Schlange am Einlass, die Menschenmenge sich hier verläuft. Kein Geschiebe und Gedränge, wie auf Straßenfesten oder anderen Konzerten. Zwar muss man mal einem der wiedermal zahlreich vertretenen Straßenkünstlern Platz machen aber alles in allem bewegt man sich hier entspannt. Diese Entspanntheit legt sich auch über das ganze Folklore Festival, was für mich auch eindeutig den besonderen Reiz ausmacht.
Vor der Hauptbühne angekommen, spielten Jupiter Jones schon vor erstaunlich wenig Zuhörern vor sich hin. Kaum hatte man die Augen auf die Bühne ausgerichtet kamen die ersten Freunde ins Blickfeld.

So spielte die Band ihr Set ohne meine Aufmerksamkeit zu Ende.
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass den Jungs das sicherlich gar nicht aufgefallen ist.

Den darauf folgenden Weg zur Südbühne hätte ich mir sparen können, denn für die dort spielenden EGOTRONIC bin ich wahrscheinlich doch schon zu spießig alt.
Irgendwie scheine ich, die zu eleketronischen Beats gerappten Parolen, schon gehört zu haben. Zuletzt zwei Wochen zuvor beim Jeans-Team auf dem P.L.U.S.-Festval in Freisingen und auch dort war ich Festival-Opa.

We’re to young to Rock’n Roll

Einer inneren Eingebung zufolge machte wir uns dann schon unglaubliche 15 Minuten vor Beginn des heutigen Hauptacts auf den Weg zur Parkbühne „um noch vorne hinzukommen“. Fast noch in der Drehung standen wir dann auch schon inmitten der fast 10.000 Menschen, die ebenfalls die Chemnitzer Band spielen sehen wollte. Auch die Bemühungen zumindest zum Wellenbrecher vorzudringen waren vergebens.

Man merkte Kraftklub schon die in den letzten Monaten gewonnene Live-Routine an. So wirkten einige spontane Sprüche schon ein wenig einstudiert.
Gerockt haben Sie das Publikum trotzdem, wie man den ermahnenden Worten Felix Brummers an das Publikum entnehmen konnte („Wenn einer fällt, helft ihm wieder auf“).

Da Kraftklub sowieso auf der Liste der Bands die ich noch Live sehen wollte stand, freute ich mich doppelt, als Sie für Folklore angekündigt worden sind.

Nach einem Abschiedsbier ging es dann um halb eins erst mal nach Hause. Es musste ja Kraftreserven für den Samstag behalten werden.

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